Die eigentliche Revolution findet jedoch jenseits der Unterhaltungselektronik statt. In der Automobilindustrie werden flexible Displays in Panorama-Armaturenbretter integriert, die sich um Lenkrad und Türen herumziehen. In der Luftfahrt werden sie in Sitzlehnen eingesetzt, die sich in persönliche Kinos verwandeln. In der Mode werden sie in intelligenter Kleidung eingesetzt: Eine Jacke mit einem Display auf dem Rücken kann beispielsweise eine Route, den Akkustand oder sogar animierte Grafiken anzeigen.
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Dehnbare Displays sind ein besonderes Forschungsgebiet. Mithilfe elastischer Polymere und Mikro-LEDs haben Forscher Displays entwickelt, die sich um 30–50 % dehnen lassen, ohne dass die Schaltkreise beschädigt werden. Solche Displays werden bereits in medizinischen Implantaten getestet, beispielsweise auf der Oberfläche eines künstlichen Herzens, um dessen Parameter anzuzeigen. Zukünftig könnten sie Teil der Haut werden – temporäre Tattoos mit einer Schnittstelle.
Der Energieverbrauch bleibt eine Herausforderung, doch die Fortschritte sind beeindruckend. Neue Materialien wie Perowskit-LEDs versprechen hohe Helligkeit bei minimalem Stromverbrauch. Und in die Bildschirmränder integrierte Solarzellen ermöglichen es, das Gerät teilweise durch Umgebungslicht aufzuladen – besonders relevant für Wearables.
Auch die Fertigung verändert sich. Gedruckte Elektronik wird zunehmend anstelle der traditionellen Fotolithografie eingesetzt – Displays werden buchstäblich auf flexible Rollen „gedruckt“, ähnlich wie Zeitungspapier. Dies reduziert Kosten und Abfall und macht die Technologie zugänglicher.
Natürlich gibt es Einschränkungen: Kosten, Haltbarkeit der Scharniere und Softwarekompatibilität. Doch der Markt wächst: Laut Counterpoint werden bis 2026 über 15 % aller Premium-Smartphones über flexible Bildschirme verfügen.
Flexible Displays sind mehr als nur ein neues Formfaktor. Sie verkörpern eine Philosophie: Technologie sollte sich den Menschen anpassen, nicht umgekehrt. Und wenn ein Bildschirm flexibel wird, ist er keine Barriere mehr, sondern eine Erweiterung der Realität.
